Therapie bei vorzeitigem Samenerguss - Ejaculatio praecox

 

 

Derzeit stehen folgende Therapieoptionen zur Verfügung:

1.) Nicht-medikamentöse Therapie:

2.) Medikamentöse Therapie

 

Ad. 1.) Nicht-medikamentöse Therapie

 

Sexualtherapie

·         Mithilfe einer unterstützenden Sexualtherapie lernt der Betroffene/ das Paar, das alte, frustrierende Verhaltensmuster durch ein neues, befriedigendes und (für beide) passendes Verhalten zu ersetzen.

·         Diese ist allen Paaren zu empfehlen, die auf Grund des Problems jede Entspannung, Leichtigkeit und Freude an der gemeinsamen Sexualität verloren haben.

·         Die Methode der Wahl für Betroffene, die bei jedem sexuellen Kontakt Versagensängste haben und durch die EP die sexuelle Beziehung und Partnerschaft so stark belastet ist, dass das Paar erst wieder zueinanderfinden muss

·         Männer mit der angeborenen Form des vorzeitigen Samenergusse sollten neben der erfolgreicher Medikation unbedingt lernen ein erweitertes sexuelles Verhaltensrepertoire aufzubauen, da sie das krankheitsbedingt bisher nie erlernen konnten.

Die oft beschriebene „Start/Stop“ und „Squeeze“-Technik kann bei der angeborenen oder primären Form des vorzeitigen Samenergusses nicht wirken.

 

Ad. 2.) Medikamentöse Therapie

 

Lokale Therapie

Lokal auf Eichel und Frenulum aufgetragene, anästhesierende (betäubende) Cremen sind eine etablierte Therapie und können die Zeit bis zur Ejakulation verlängern.

Diese Methode wird allerdings von vielen als sehr umständlich beschrieben und kann bei unsachgemäßer Anwendung zu Taubheitsgefühlen beim Anwender aber auch bei der Partnerin führen.

 

Medikamente zum Schlucken

In Österreich gibt es ein Medikament am Markt, das eigens für diese Erkrankung entwickelt wurde. Dapoxetin (Priligy®) ist das einzige, das zur Behandlung der EP zugelassen ist.

Es eignet sich sehr gut als Bedarfsmedikation und führt zu einer deutlichen Verlängerung der Zeit bis zur Ejakulation und damit zu einer besseren Kontrolle und vor allem auch zur Verringerung von Stress!

Das Medikament ist verschreibungspflichtig! Die/der behandelnde Ärztin/Arzt wird abklären, ob das Medikament überhaupt eingenommen werden darf (Kontraindikationen) oder welche Vorsichtsmaßnahmen evtl eingehalten werden müssen.

 

Weitere Medikamentöse Therapie

Es werden allerdings in manchen Fällen weitere Medikamente, die auch gegen EP wirksam sind, vom behandelnden Arzt verordnet. Diese Medikamente sind zwar für andere Erkrankungen in Österreich zugelassen, aber nicht für die Problemstellung (Indikation) vorzeitiger Samenerguss (off label Medikation).

Dazu gehören:

·         einige Antidepressiva, sogenannte SSRI, die allerdings täglich eingenommen werden müssen

·         Das Schmerzmittel Tramadol. Es wird bei Bedarf eingenommen.

Jede medikamentöse Therapie des vorzeitigen Samenergusses darf nur nach einer gewissenhaften ärztlichen Untersuchung erfolgen.

 

Therapie der verschiedenen Formen der EP

 

Jede Form des vorzeitigen Samenergusses bedarf einer eigenen, entsprechenden Therapie.

1.) Die primäre EP: Medikament und drei bis fünf Folgegespräche zur Therapieoptimierung bei der/dem behandelnden Ärztin/Arzt

2.) Die erworbene EP: Therapie der Grunderkrankung oder der auslösenden Faktoren (Partnerschaftsproblemen)

3.) Die natürliche Variable der EP: Eventuell Verschreibung eines Medikamentes gegen EP, um den Patienten erstmals zu entlasten, und drei bis fünf Folgegespräche zur Therapieoptimierung

4.) EP-ähnliches Ejakulationsproblem: Sexualtherapie

 

mit freundlicher Genehmigung von www.sexmedpedia.at

 

Termine/Buchen:

Gerne können Sie in Bezug auf die Therapie bei vorzeitigem Samenerguss (Ejaculatio praecox) bei uns einen Termin buchen. Wir freuen uns!