Erregungsstörung / trockene Scheide

 

 

Definition

 

Typischerweise können Frauen Erregungsstörungen auf dreierlei Arten erfahren.

1. Genitale Erregungsstörung

Manche Frauen beschreiben, dass sie selbst bei passender Stimulation keine oder nur geringe genitale Erregung empfinden. Wenn sie etwas spüren, dann eher in einer „gedämpften Form“. Es kann das Anschwellen der äußeren und inneren Genitale ausbleiben oder nur in minimaler Form stattfinden und in der Folge auch das Feucht-Werden (die Lubrikation) der Vagina. Gleichzeitig können diese Frauen aber berichten, dass sie sich innerlich durch viele andere Einflüsse sehr erregt fühlen. Zum Beispiel durch Berührungen des gesamten Körpers, durch Küssen, aber auch durch sinnliche Worte, das Gefühl großer emotionaler Nähe.

 

2. Subjektive Erregungsstörung

Andere Frauen berichten wiederum, dass sie zwar genital erregt und leicht feucht werden können, wenn sie passend stimuliert werden. Es fehlt ihnen aber dieses innere Aufgewühlt- und Erregt-sein oder sie empfinden es nur ganz minimal.

 

3. Gemischte Form der Erregungsstörung

Diese Frauen erzählen verzweifelt, dass sie oder ihr Partner alle möglichen Versuche unternehmen, damit sie sich erregt fühlt, aber sie sprechen weder genital, noch innerlich darauf an.

 

Häufigkeit

 

Circa jede 5. Frau hat mit diesem Problem zu kämpfen. Ab der Menopause kommt es auf Grund des verminderten Östrogenspiegels und der dadurch verschlechterten genitalen Durchblutung zur weiteren Zunahme der Häufigkeit.

 

Ursachen

 

In all diesen Fällen müssen zuerst die Ursachen erforscht werden - erst dann können wirksame therapeutische Maßnahmen gesetzt werden. Medizinisch erfolgt die Einteilung der Ursachen für Erregungsstörungen bei der Frau wie aus der nachstehenden Aufstellung ersichtlich:

Körperliche Faktoren

 

·         Mangel an Sexualhormonen, Hormonelle Störungen

·         Internistische Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Gefäßerkrankungen, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck)

·         Erkrankungen/Operationen/ Traumata im Genitalbereich bzw. im Harntrakt

·         neurologische und psychiatrische Erkrankungen

·         Erkrankungen des Bewegungsapparates

·         Medikamente

 

Psychologische Faktoren

 

·         Angst, Anspannung, Stress

·         Beziehungsfaktoren

·         mangelnde Stimulation durch den Partner

·         nicht ausgetragene Konflikte

 

Soziokulturelle Faktoren

 

·         Arbeitsbedingungen, familiäre Situation

·         religiöse Normen

 

Nicht jedes Erregungsproblem ist gleich eine Störung!

Wichtig: Nur wenn Sie unter einem oder mehreren der beschriebenen Faktoren leiden UND auch einen persönlichen Leidensdruck verspüren, kann von einer „Störung der Erregung“ gesprochen werden.

 

Diagnose

 

Die Diagnose wird im Rahmen eines sexualmedizinischen Anamnese-Gespräches gestellt. Dazu gehören immer eine genaue körperliche Untersuchung, eine Krankheitsanamnese, eine ev. Medikamenten-Besprechung und eine Laboruntersuchung.

 

Therapie

 

Unsere Therapieoptionen finden Sie unter "Therapie"

 

mit freundlicher Genehmigung von www.sexmedpedia.at